Zukunft – Alter im Blick – Bauen mit Hirn

  • Das Bauen für - das älter werden -  ist eine gründlich vorzunehmende Leistung, die neben dem persönlichen Eigentum auch für die Anlagen des gemeinsamen Anteils geleistet werden muss. Dabei geht es nicht nur um Treppen.
  • Persönlich haben meine Frau und ich (Doris und Dieter) dies in den vergangenen 3 Jahren ausprobieren müssen und damit auch erkennen können, was ausreicht und wo man hätte weiter denken müssen. (z.B. das untere Bad etwas größer und nicht verbunden mit der Waschmaschine und Trockner – ideal die rollstuhlgerechte Verbindung von Küche + Wohnbereich + Wintergarten)
  • Die Synergieeffekte einer Gemeinschaftsanlage sind berechenbar. Auch regionale Möglichkeiten sollten überprüft werden. (z.B. Energieversorgung, strukturelle Bedingungen…)
  • Die Mittel die der Einzelne für sein Eigentum und den Anteil am Gemeinschaftseigentum erbringen musste, sind geringer, als wenn er sein eigenes Haus mit Anlagen  erbaut.
  • Dies gilt auch für den Betrieb, für Wartung und Reparatur.

GbR 2003 – Formale Abläufe bestimmen

  • Neben allen persönlichen Treffen und Austausch sichern formale Festlegungen das Zusammenleben: GbR Satzung – Geschäftsführung - Jährlich Abwechselnd Sprecherin/Sprecher – Tagesordnung – Protokoll – Arbeitsverteilung (jede ½ Stunde ein Punkt ob praktisch oder buchhalterisch) – finanzielle Rahmen  (ohne dem Einzelnen ins Portmonee zu sehen)
  • Wenn ich durch Krankheit – Alter meine Arbeitsleistung nicht einbringen kann: welche Pflichten habe ich – wann können Arbeitsleistungen durch die GbR vergeben werden mit welchen Bedingungen?

Regelungen und Grundlagen des Eigentums und des Gemeinschaftseigentums festlegen

  • Gebrauch und Verwendung des Gemeinschaftseigentums (z.B. Garagenplätze- Platz für Beeinträchtigte und ihre Fahrzeuge – Abstellflächen – Müll usw. – eventuell Kellerflächen)
  • Eigentum bei Verkauf – Tod – Vermietung ….. Welche Rechte verbleiben im Gemeinschaftsprojekt – Was kann entschieden oder muss gehört werden?
  • Bei Besuchern oft mein Hinweis: Das ist unser Eigentum/meine Haustür – mache ich einen Schritt aus dem Haus gehört uns ein 1/5 – ich nutze aber das Ganze und bleibe Gewinner.

Wir sind eingebunden in unser Gemeinwesen

  • Wir sind engagiert: Eine Welt Laden – Tafel – Lebenshilfe – Synagoge – Chöre – usw.
  • Der Wohnhof war auch einige Jahre Treffpunkt für Fortbildung oder gemeinschaftliche Angebote – PC Fortbildung für ältere Menschen, Gesprächsrunden zu aktuellen Themen …:, Nachbarschaftstreffen und Musik auf dem Innenhof….
  • Unser Apartment diente 4 Jahre als Wohnung für einen syrischen Flüchtling, der seine Qualifikationen machte und eine Arbeit fand. Zurzeit ist das Apartment belegt mit einem älteren ukrainischen Ehepaar.
  • Für den Notfall geplant wurde unser Apartment für die Unterbringung einer Pflegehilfe.

Vertrauen in eine Gemeinschaft

  • Vertrauen ist kein einmal erworbenes Anliegen auf die eine Gemeinschaft immer aufbauen und damit rechnen kann. Gemeinschaft die im Vertrauen leben möchte, muss dies immer wieder erhalten, erneuern, sich darum bemühen und Unstimmigkeiten wegräumen.
  • Die Erwartungen in das gegenseitige Vertrauen können überstrapaziert werden – haben Grenzen. Vertrauen und Freundschaft sind zwei eigene Prozesse. Ich kann nicht alle lieben, aber das Liebenswerte mit Kräften unterstützen.
  • Die Arbeit in der und für die Wohnhofgemeinschaft bedarf der Anerkennung – ohne Unterschied um welche Arbeit es sich handelt - dies nicht nur einmal für alle Zeiten.
  • Wer ein Schloss bauen will und es sich leisten kann, ist für die „Hütten“ eines Wohnhofes nicht geeignet.
  • Unser Wohnhof ist für einen denkbaren Alterswohnsitz geeignet mit gegenseitiger Unterstützung – aber nicht für die Erwartung: mein Wohnhof ersetzt „ein Altersheim mit täglicher Pflege“. Die tägliche Pflege kann persönlich organisiert werden, nicht aber verantwortet vom Wohnhof.
  • Würde ich nur vom Lachen berichten, würde ich sie belügen – das Weinen gehört zu unserem Leben, so auch im Wohnhof.
  • Wer den Besen übersieht, aber von Sauberkeit träumt, hat einen Wohnhof nicht verstanden.